
Das 16:9 Format – bald Geschichte?
16:9 hat sich als Standardformat für Fernseher, Streaming-Dienste und viele Filmproduktionen etabliert. Neue Technologien und veränderte Sehgewohnheiten könnten dem Format seinen Rang streitig machen. In diesem Magazinbeitrag werfen wir einen Blick auf die Erfolgsgeschichte von 16:9, die Herausforderung durch neue Formate und die zukünftige Rolle des Standard-Formats.
Die Bedeutung des 16:9 Formats.
Das 16:9-Format wurde ursprünglich von der International Telecommunication Union (ITU) in den späten 1980er Jahren als Standard für das Fernsehbild entwickelt. Es basiert auf einem Seitenverhältnis von 16 Einheiten Breite zu 9 Einheiten Höhe. Die Entscheidung, dieses Format zu etablieren, liegt vor allem darin begründet, dass es eine gute Balance zwischen den bestehenden 4:3-Formaten der CRT-Röhrenfernseher und den neuen, breiteren Kinoformaten (wie 21:9) darstellte. Mit den digitalisierten Fernsehübertragungen in den späten 1990er Jahren folgte die Standardisierung des Formats im TV-Bereich. Auch heute nutzen viele HD- und 4K-Fernseher das 16:9-Format weiterhin, und auch Streaming-Dienste bevorzugen es für die Mehrheit ihrer Inhalte. Grund dafür sind einige Vorteile, die das 16:9 Format zu bieten hat: 16:9 ist mit fast allen Geräten, von Fernsehern bis hin zu Smartphones, kompatibel. Auch verschiedene Inhalte und Auflösungen wie HD, Full-HD, 4K und 8K, können damit problemlos wiedergeben werden.
Neue Formate fordern 16:9 heraus.
Ursprünglich für Kinoleinwände entwickelt, sollen 21:9-Formate das Bildformat des Leinwand-Kinos imitieren. Daher auch der Name „CinemaScope“. Mit der Zunahme von Ultrawide-Monitoren und der Verfügbarkeit von Ultra-Wide-Fernsehern hat sich dieses Format auch zunehmend im Heimkino- und Gaming-Bereich etabliert. Auch die Einführung von 4K (3840 x 2160 Pixel) und 8K (7680 x 4320 Pixel) Auflösungen hat die Format-Debatte weiter angeheizt. Diese Technologien erfordern eine erhöhte Bilddichte und -qualität, die wiederum neue Anforderungen an Bildschirmformate stellen. Formate wie 21:9 oder sogar 32:9 (Super-Ultra-Wide) rücken immer mehr in den Fokus, da sie Weitwinkelansichten und Detaildarstellung in höchster Auflösung ermöglichen. Auch Streaming-Dienste wie Netflix bieten zunehmend 4K-Inhalte an. wobei Filme in Ultra-Wide oder Super-Wide-Formaten besser zur Geltung kommen. Auch YouTube hat begonnen, einige Inhalte in 4K und VR-Formaten bereitzustellen, was den Trend zu breiteren Formaten weiter verstärkt.
Zukunftsaussichten: Ist 16:9 wirklich bald Geschichte?
Die Medienlandschaft verändert sich stetig, besonders mit wachsendem Einfluss der Streaming Dienste, Social Media Plattformen und zunehmender mobiler Video-Nutzung. Inhalte werden nicht nur im traditionellen Fernsehen konsumiert, sondern immer häufiger auch auf mobilen Geräten. Besonders in den sozialen Medien, wie Instagram oder TikTok sind vertikale Formate populär geworden. Inhalte werden oft in 9:16 (für Smartphones) statt in 16:9 produziert, was für den mobilen Konsum optimiert ist. Tatsächlich performen Hochkant-Videos auf Social Media sogar besser als solche im Quer-Format. Auch neueste Entwicklungen zeigen, dass vertikale Videos nicht nur für kurze Clips gut funktionieren, sondern auch für Werbung immer relevanter werden. Auf diesen Plattformen verliert 16:9 tatsächlich an Bedeutung.
Warum das Format nicht einfach verschwinden wird.
Trotz dieser neuen Trends bleibt 16:9 als das Standardformat für Filme und die meisten TV-Inhalte relevant. Nicht umsonst, hat es sich in der Filmproduktion über Jahre hinweg als Standardformat etabliert. Obwohl neue Formate und Technologien auftauchen, wird 16:9 nicht unbedingt „verschwinden“, aber eine Ablösung ist nicht ausgeschlossen. Je nachdem, wie sich die Geräte und Mediennutzung weiterentwickelt.