Frauen in der Filmbranche

Google glaubt bei der Recherche, das Wort in der Suchspalte wurde falsch geschrieben. Wie viele Frauen in der Filmbranche kennt ihr? In der Kultur- und Medienlandschaft herrscht noch immer Ungerechtigkeit. Wir gehen auf die Thematik ein und setzen uns für mehr Gleichberechtigung ein.

 

Pro Quote Film

Der eingetragene Verein Pro Quote Film mit Sitz in Berlin setzt sich für Diversität und Gleichberechtigung in der deutschen Filmbranche ein. Seit 2014 machen es sich die Gründerinnen Katinka Feistl, Annette Ernst, Tatjana Turanskyj, und Imogen Kimmel zur Aufgabe, über den Ausschluss weiblicher Talente von Schlüsselpositionen in der Filmbranche aufzuklären und zu beheben. Inzwischen gibt es über 1200 Mitglieder.

Wie in unserem letzten Blogartikel geschrieben, haben die Frauen schon seit den 1930er Jahren Schwierigkeiten, sich in der Filmbranche durchzusetzen. Laut Pro Quote Film arbeitet nur die Hälfte aller Frauen, die an Filmhochschulen lernen, in ihrem Beruf beim Film. Nur 15% der Kinofilme entstehen unter weiblicher Regie. Regisseurinnen bekommen maximal 10% der Fördergelder, obwohl Frauen nahezu die Hälfte der Hochschulabschlüsse im Fach Regie ausmachen. Viel zu wenig, finden wir! Dass auch Frauen das Potential und Talent haben, um in der Branche zu arbeiten und gut zu sein, steht außer Frage. Wieso also ist die Filmwelt noch immer so männerdominiert?

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Quelle: tagesspiegel.de

Stereotypen und weil es schon immer so war

Fakt ist: Da Frauen es in der Filmbranche nicht gerade leicht haben, schlagen auch weniger weibliche Personen diesen Berufsweg ein. Oder orientieren sich um. Dahinter stecken unter anderem einige Vorurteile und Stereotypen. Berufe wie Kamerafrau seien für Frauen zu technisch und körperlich anstrengend, Frauen hätten nicht das benötigte Durchsetzungsvermögen oder die Führungsstärke und so weiter. Aufgrund solcher verinnerlichter jahrzehntelanger Annahmen benachteiligen potenzielle Arbeitgeber Frauen und viele trauen ihnen nicht dasselbe zu wie Männern. Völlig zu Unrecht! Es ist wichtig, dass Frauen für ihre Arbeit beim Film anerkannt und in den Medien repräsentiert werden. Damit sie Vorbilder für zukünftige Regisseur*innen, Produzent*innen, Kamerapersonen, Tontechniker*innen, Filmkomponist*innen, Visual Artists usw. sein können. Da das Filmgeschäft außerdem risikoreich ist, wird gern auf Altbewährtes gesetzt und häufig fehlt der Mut, veraltete Strukturen zu durchbrechen. Wir fordern leichtere Einstiegsmöglichkeiten für Frauen in der Filmbranche und starke Förderung und Unterstützung der Gleichberechtigungen bei Sendern, Agenturen und Filmproduktionen!

Frauen bei der Oscarverleihung

Logischerweise sind aufgrund der Gender Gap in der Filmbranche auch Auszeichnungen wie der Oscar betroffen. Je weniger Frauen die Möglichkeit haben, sich in der Filmbranche auszuleben, desto weniger Werke unter der Leitung von Frauen entstehen und können die Öffentlichkeit beeindrucken. Den ersten Oscar in der Kategorie Regie bekam die erste Frau 2010 (!): Kathryn Bigelow für ihr Kriegsdrama „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“. Die zweite folgte 2021, Chloé Zhao für „Nomadland“. Bis heute waren für ihre Regie erst 5 Frauen überhaupt nominiert. Und die Oscars gibt’s seit 1929.

Der Anteil der insgesamt nominierten Frauen bei den Oscars nimmt zwar zu (2020 waren es 28,5%, 2021 waren es 32%), jedoch sind auch 2021 noch der Großteil der Anwärter auf die Oscartrophäe männlich, ganze 68%. Auch bei der „Academy of Motion Picture Arts and Science“, die die Oscars jährlich vergibt, liegt der Frauenanteil der Mitglieder momentan bei 32%. Zum Vergleich: 2015 waren es 25 Prozent. Auch andere Auszeichnungen wie der Europäische Filmpreis wurde erst in den 2010er Jahren erstmals an eine Frau verliehen. 2016 gewann ihn Maren Ade, die Regisseurin des Spielfilms „Toni Erdmann“.
Wir finden: In vielen Bereichen der Filmbranche, vor allem in hohen Positionen, arbeiten nach wie vor viel zu wenige Frauen. Auch an der Anerkennung derer Werke hapert es noch deutlich.

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Fazit

Wie in so vielen Berufsbereichen ist auch die Filmbranche heutzutage noch erschreckend stark von Männern dominiert. Das muss geändert werden, denn erfolgreiche Frauen beim Film sollten nicht weiterhin als Überraschung in den Medien betitelt werden! Für weitere Infos gibt’s hier den ersten Gender Report über deutsche Kinofilme 2009-2013 und einige weitere Studien auf der Seite der deutschen Filmförderungsanstalt.

Wir unterstützen, fördern und arbeiten mit Menschen jeden Geschlechts zusammen. Jeder, der Bock und das Zeug dazu hat, soll sich in der Filmbranche einsetzen und seinen Platz finden können.

 

 

 

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