Nachhaltigkeit Filmproduktion

Nachhaltigkeit in der Filmproduktion

Das Jahr 2020 ist geprägt von Veränderungen. Social Distancing, Demonstrationen und Krisen ändern unsereren Alltag, den Umgang mit unseren Mitmenschen und der Umwelt. Nachhaltigkeit spielt dabei weiter eine zentrale Rolle. Der Mensch braucht sauberes Trinkwasser, ausreichend zu Essen, Bildung, Kunst und Kultur. Alles möglich – wenn dabei achtsam mit Ressourcen umgegangen wird und ein paar Ground Rules beachtet werden. Stichwort CO2-Kompensation und Reduktion. Das gilt auch in der Filmbranche.

Bewegung schafft Veränderung

Ein Gespür und Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit in der Filmproduktion gibt es spätestens seit letztem Sommer. Durch die Fridays for Future Bewegung wuchs der Druck und die Forderung nach Änderungen in der Klimapolitik und radikaleren Maßnahmen im Zuge des Klimaschutz.

Eine Maßnahme aus dieser Entwicklung ist die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung mehrerer großer Film- und Serienproduktionen gemeinsam mit der Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Diese beinhaltet die Verpflichtung zur Einhaltung von Richtlinien zur umweltschonender Produktion vom Filmen und Serien. Das Datum zur Unterzeichnung und Veröffentlichung war nicht willkürlich gesetzt: Zum Start der diesjährigen Berlinale wurde die Erklärung unterschrieben. Geht man auf den genaueren Inhalt sowie die Länge ein, könnte man eher von einem Entwurf sprechen. Eine knappe A4 Seite lang wird nur diffus das Ziel zur umweltfreundlicheren Film- und Serienproduktion beschrieben. 

Radikale Änderungen bei der Produktion

Anders sieht es da beim deutschen Produzentenverband aus. In der freiwilligen Selbstverpflichtung beschreibt der Verband in sieben Punkten konkret, an welchen Stellen mehr Nachhaltigkeit in der Filmproduktion eingeführt werden soll. Angefangen beim Transport verpflichten sich die Unterzeichner zur Vermeidung von Flügen, Reduktion der Reisezeit aller Teammitglieder, Schauspieler usw. sowie der CO2-Kompensation aller dennoch gebuchten Flüge. Reisen und Transporte sollen durch Zugfahrten oder in Fahrzeugen mit alternativen Antrieben stattfinden. Im Technologie- und Energiesektor spricht sich der Verband z.B. für Ökostrom bzw. Baustrom statt Generatoren aus, es sollen vorwiegend LED Lampen und Akkus statt Batterien verwendet werden. Am Set und in Produktionsbüros wird regionales sowie saisonales Catering bevorzugt, der Fleischkonsum wird auf ein Minimum reduziert, im besten Falle sogar gestrichen. Damit einher geht auch die Abfallvermeidung. Weniger Kunststoff, weniger Einweg – vom Styropor-Reflekor bis zum Kaffeebecher. Kostüme, Requisiten und andere wiederverwendbare Materialien sollen gelagert und recycelt werden.

Um diese Maßnahmen bestmöglich umzusetzen, verpflichten sich die Unterzeichner, zur Unterstützung einen „Green Consultant“ zu engagieren. Die Umsetzungen werden dabei transparent kommuniziert – sowohl intern mit allen Mitarbeitern als auch extern mit allen Beteiligten der jeweiligen Produktion. Regelmäßige Analysen und Evaluationen finden darüber hinaus statt, um Maßnahmen zu erweitern oder anzupassen.

Ein neues Siegel für die Filmbranche

Ebenfalls im Gespräch ist der sogenannte „Nationale grüne Drehpass“, der vom Arbeitskreis „Green Shooting“ erarbeitet wurde und nun dem Bundesministerium für Kultur und Medien vorliegt. Der Pass soll zunächst keine Pflicht für Produktionen sein, jedoch ein Siegel zur einheitlichen Zertifizierung einer nachhaltigen Film- oder Serienproduktion. Die Auflagen dazu sind jedoch so streng, dass sie nur schwer einzuhalten sind. Grund dafür sind unter anderem die Strukturen der Filmförderung und Produktion. 

Stichwort Förderung

Filmförderung in Deutschland ist zum Großteil Ländersache. Bekommt man Förderungen aus mehreren Bundesländern, so muss in diesen Ländern sehr wahrscheinlich auch eine festgelegte Anzahl an Drehtagen produziert werden. Das ist meist die Rahmenbedingung zur Förderung. Die Schlussfolgerung mag dem ein oder anderem schon vor Augen stehen: mehr Drehtage, mehr Drehorte, mehr Reisen, mehr Müll. Teils werden ganze Drehbücher umgeschrieben, damit der Zuschuss einer Förderung garantiert wird und eine Umsetzung stattfinden kann. Der Klima- und Umweltschutz wird dabei nicht selten hinten angestellt und vernachlässigt. 

Fazit

Der Wandel in der Filmbranche geht in die richtige Richtung. Zwar stehen alte Strukturen und Muster der Einführung von mehr Nachhaltigkeit in der Filmproduktion noch eher im Weg, durch den Druck und die Forderung nach mehr Umweltschutz werden mit großer Sicherheit aber noch mehr Veränderungen stattfinden. Der Umwelt wird nicht ausschließlich geholfen, wenn all diese genannten Punkte genau erfüllt werden können. Kleine Unternehmen oder Freelancer können nicht immer in diesem Ausmaß klimaneutral und umweltfreundlich arbeiten – Geld spielt am Ende eben doch eine Rolle. Aber ihr kennt die Basics! Kleine Schritte kann jeder gehen: Von Recyclingpapier und klammerlosen Tackern im Büro, einer verpackungsfreien Mittagspause bis hin zur ökologischen Suchmaschine – machbare Änderungen gibt es für jeden von uns.

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